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Donnerstag, 15. Juni 2023

Tag 14 - Zum Kotzen

 Guten Abend,

 

der heutige Tag sollte einer werden, der im Gedächtnis bleibt. Doch zuerst kamen Aufstehen und Frühstück. Heute mussten wir recht pünktlich raus, da wir 10 Uhr einen Termin in Depoe Bay zum Whale Watching hatten. Die Fahrt dorthin sollte ca. 30 Minuten dauern und da wir sehr pünktlich loskamen machten wir noch einen kurzen Fotostopp an einer Formation namens Devils Punchbowl. Hier hat der Teufel persönlich ein Loch in die Felsen geschlagen (vermutlich nachdem er die Wette um die Teufelsmauer verloren hatte) das sich bei Flut recht weit füllt und das man bei Ebbe betreten kann. Soviel Zeit hatten wir aber nicht und so ging es ohne weitere Stopps direkt nach Depoe Bay. Die Stadt mit dem weltweit kleinsten Hafen (so heißt es zumindest). In den Gewässern vor Depoe Bay lebt eine kleine Kolonie Grauwale, die im Frühjahr nicht weiter bis nach Alaska ziehen. Und so stehen die Chancen, hier einen Wal zu sehen sehr gut. Ich hatte bereits von Deutschland aus eine 1 ½ Stunden Tour in einem max. 6 Mann Boot gebucht auch weil ich ein Video bei Youtube gesehen habe, wie ein Wal ganz dicht an ein solches Boot heranschwimmt und ganz neugierig mit diesem zu spielen scheint. Die See war in diesem Video außerdem schön ruhig. Leider war dies heute nicht ganz der Fall. Das Wetter war an sich schon sehr schön, die Sonne schien und es wehte nur ein laues Lüftchen allerdings war die See nicht so ruhig wie in dem Video und so nahm das Unheil seinen Lauf. Etwas früher als gebucht legten wir gegen 9.50 Uhr im Hafen ab. Die Wasseroberfläche war dort spiegelglatt. Als wir dann durch die Hafenausfahrt hinaus auf das offene Meer fuhren änderten sich die Bedingungen schlagartig und es ging erstmal durch die Brandung weiter raus. Weiter draußen war es tatsächlich etwas ruhiger aber für meinen Magen war es immer noch viel zu wellig. Und so sahen wir ein oder zwei Fontänen und auch ein oder zweimal einen Rücken eines Wales bevor sich mein Magen dafür entschied, sich entleeren zu wollen...und zwar nicht auf die gewünschte Weise. Nach ca. 20 Minuten lag ich seitwärts auf dem Boden vor Katharina und den Kindern, mit der einen Hand umklammerte ich das Halteseil und mit der anderen Hand den Eimer. Irgendwann flehte ich den Kapitän des Bootes an er möge doch bitte wieder zurückfahren. Dann preschte er mit voller Power über die Wellen und nach einer gefühlten Ewigkeit (es waren wohl nicht viel mehr als 5 – 10 Minuten) kamen wir wieder in den ruhigen Gewässern des Hafenbeckens an. Es war wirklich wie im Film. Ich kletterte auf allen Vieren aus dem Kahn auf den Steg und dann weiter bis auf die befestigte und damit nicht schwankende Straße. Gefühlt stand ich kurz vor dem Ableben aber ich bin dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen. Katharina wird die Geschichte gern so bestätigen. Ich hatte vor der ganzen Tortour eine Reisetablette genommen aber die gewünschte Wirkung blieb aus. Eine Bootsfahrt kommt mir jedenfalls so schnell nicht mehr in die Tüte. Danach musste ich mich erstmal etwas ausruhen auch weil ich innerlich immer noch Boot fuhr. Im WOMO legte ich mich erstmal aufs Bett und schlief ein wenig während Katha und Jonas nochmal durch den Hafen schlichen und ein paar Fotos schossen. Gegen 12 Uhr ging es mir wieder halbwegs gut und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Es ging für uns mit einem Zwischenstopp an einem befahrbaren Strand zu dem Gebiet der „Three Capes“ (Cape Lookout, Cape Kiwanda und Cake Meares). Am Cape Meares besuchten wir den gleichnamigen Leuchtturm und machten einen kleinen Spaziergang. Die Kinder blieben währenddessen im WOMO. Die beiden waren heute im allgemeinen zu recht wenig zu gebrauchen, denn sie wollten weder laufen noch sonst irgendeiner Betätigung nachgehen. Im Anschluss fuhren wir nach Tillamook in die dort ansässige Creamery. Die Marke Tillamook ist ein den USA weitverbreitet und unter ihr wird vor allem Käse aber auch Joghurt und Eis vertrieben. Hier kann man Einblicke in die Käsefertigung erhalten und außerdem Eis, Pizza oder Hamburger essen sowie einem Fanartikelshop einen Besuch abstatten. Wir waren eigentlich nur wegen dem Eis dort...so wie viele viele andere Menschen an diesem Tag auch und so stellten wir uns an das Ende einer langen Schlange und warteten mehr als eine Stunde, um 4 mal 2 Kugeln Eis zu je 7 Doller zu erwerben. Die Kugeln waren ziemlich riesig, die Eissorten ungewöhnlich und es schmeckte ziemlich gut. Wenn mir heute morgen nicht schon einmal schlecht gewesen wäre so hätte mir das Eis durchaus den Rest geben können. Aber am Ende war alles Gut. Danach fuhren wir zu unserer heutigen Übernachtungsmöglichkeit, dem Old Mill RV Park in Garibaldi. Wir schlugen unsere Zelte auf, machten Abendbrot, Katha und Hetti gingen noch duschen und nun sitzen die Kinder wieder vor dem Sandmann und Katharina und Ich tippen an unseren Berichten. Gute Nacht.

 

Katharina, Michael, Henrietta und Jonas








 

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