Sehr geehrte Damen und Herren,
der heutige Blogpost kommt aus dem, wie soll es anders sein, verregneten Hoh Rainforest im Olympic National Park. But first things first.
Heute morgen ließen wir es bewusst ruhig angehen denn es standen heute nur 12 Meilen auf dem Plan. Wir standen erst gegen 9 Uhr auf, machten dann Frühstück und bis alles erledigt war war es schon nach 11 Uhr. Wir fuhren dann also am Hard Rain Cafe los mit der Zielsetzung, in einer guten ¼ Stunde auf unserem Spot des Campingplatzes zu stehen. Soweit die Theorie. Nach gut 5 gefahrenen Meilen mussten wir plötzlich anhalten...Stau. Die Parkplätze im Hoh Rainforest waren schon besetzt und so ließ man nur Autos rein wenn auch welche rausfuhren. Laut den Schildern an der Straße sollte man sich auf bis zu 2 Stunden Wartezeit einstellen. Am Ende waren es knapp 1 ½ Stunden und Gott sei Dank hatten wir ja eine Reservierung für den Campingplatz, mussten also keinen Parkplatz suchen. Diese waren nämlich spärlich gesät. Wir richteten uns ein (heute ohne Strom, Wasser und Abwasser- anschluss....der Profi nennt das wohl Drycamping) und machten dann erstmal Mittagessen. Es gab Nudeln mit Tomatensoße aus dem Glas (die Soße war wiedermal ziemlich lecker) und zum Nachtisch einen Joghurt. Danach war, ob der anstrengenden Anreise ;-) erstmal eine Mittagspause angesagt. In der Zwischenzeit hatte es zu regnen begonnen und machte auch nicht den Anschein, heute nochmal aufhören zu wollen. Gegen 15 Uhr machten wir uns, trotz Henriettas Gegenwehr, auf den Weg, mindestens den Spruce Trail vielleicht auch den Hall of Mosses Trail zu laufen. Beide Trails sind Rundwege und jeweils ca. 1 Meile lang. Also keine allzu große Herausforderung. Im stetigen Regen liefen wir den Spruce Trail, Jonas nahm so ziemlich jede Pfütze mit die er kriegen konnte, und genossen den Regenwald. Am Ende war Jonas schon ziemlich durch mit der Sache und auch Hetti wollte den zweiten Trail nicht mehr laufen. So ging Katha den Hall of Mosses Trail allein während ich mit den beiden Rackern zum WOMO zurückging. Dort entledigten wir uns erstmal der nassen Klamotten und während die Kinder ein bisschen spielten suchte ich verzweifelt Plätze, die nassen Klamotten auch halbwegs sinnvoll aufzuhängen. Als Katha zurückkam graste gerade eine Reh gleich neben unserem WOMO und ließ sich weder von uns noch irgendjemand anderem stören. Die Tiere wissen, dass sie hier nichts vom Menschen zu befürchten haben. Es gab noch einen Kaffee für Katha und eine Tee für mich bevor sich die Kinder wieder etwas mit dem Ipad beschäftigten. Gegen 18 Uhr hatte der Regen erstmal aufgehört und ich machte mich daran, das Feuer zum laufen zu kriegen aber das Feuerholz schien irgendwie noch nicht so richtig trocken zu sein. Es brannte irgendwann und wir konnten ein paar Würstchen und die restlichen Nudeln von Mittagessen darüber aufwärmen, aber für Marshmallows reichte es dann nicht mehr. Wir versuchten den Kindern, etwas Pantomime aus dem Kreuze zu leiern (die beiden sind immer so laut und überdreht) aber auch das war nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Die Tiefsttemperaturen für heute Nacht sind mit 4 Grad angekündigt. Das wird also wieder eine recht fröstliche Nacht. Da wir auch keinen Stromanschluss haben, ein Generatorbetrieb hier im Nationalpark nicht erwünscht ist und unser Gasvorrat auch bald zur Neige geht haben wir keine Möglichkeit, die Heizung im WOMO anzuschmeißen. Wir müssen uns wohl einfach ein bisschen dicker für die Nacht anziehen. Die Kinder hören noch ein bisschen Anne Kaffeekanne aber Jonas ist mittlerweile eingeschlafen. Die Musik ist gleich zu Ende und dann werden wir uns alle bettfertig machen. Morgen gibt es wieder eine Überführungsetappe (die längste Tagestour mit über 220 Meilen) und deshalb wollen wir recht pünktlich los. Es war sehr schön hier im Hoh Rainforest aber wir hätten diesen Punkt vielleicht zu Gunsten von mehr Zeit an der Küste Oregons streichen sollen. Hinterher ist man halt immer schlauer. Also Gute Nacht und bis Morgen.
Katharina, Michael, Henrietta und Jonas
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