Ein letztes Mal herzlich willkommen,
heute hieß es, endgültig Abschied zu nehmen. Zuerst konnten wir aber richtig ausschlafen denn der Flieger sollte erst um 19 Uhr gehen. So standen wir erst irgendwann gegen oder nach 10 Uhr auf, die schauten noch TV und wir machten uns daran, den Koffern den finalen Inhalt zu verpassen. So gegen 11.30 Uhr checkten wir dann aus und hinterlegten unser Gepäck im Hotel, um ohne Ballast auf eine letzte Entdeckungstour durch Portland gehen zu können. Der erste Weg führte uns zum Pioneer Square, wo wir uns um eine Mischung aus Frühstück und Mittagessen (neudeutsch Brunch) bemühten. Für Jonas und Katharina bestellten wir Sandwiches mit Ei, für Henrietta bestellten wir einen Sushi-Burrito und ich bekam zum Schluss noch ein Reuben Sandwich. All dies verdrückten wir direkt auf dem Pioneer Square bei herrlichem Sonnenschein und musikalischer Untermalung eines DJs. Gegen 13 Uhr gingen wir auf die Suche nach einem Eisladen, der ganz in der Nähe sein sollte. Auf dem Weg dorthin blieben wir (vor allem die Kinder) am Director Park mit seinem Brunnen hängen. Henrietta und Jonas nutzten die Gelegenheit, ein letztes Mal halbnackt durch die Wasserfontänen zu springen, während wir das ganze Schauspiel von einem Schattenplatz beobachteten. Danach ging es zu besagtem Eisladen, der eine große Auswahl an Eissorten und Frozen Yoghurt aber eine noch viel größere Auswahl an Toppings für das Eis vorzuweisen hatte. Man kann sich hier fast alles in Selbstbedienung zusammenstellen. Bezahlt wird am Ende nach Gewicht. Dieses Eis sollte sozusagen der krönende Abschluss dieser Reise sein denn nun hieß es Koffer aus dem Hotel holen, die Kinder nochmals umziehen (Badeeinlage und Eis haben ihr Spuren hinterlassen) und dann ab zum Flughafen. Diesen wollten wir wieder mit der „Straßenbahn“ erreichen, wie schon in der anderen Richtung zu Beginn der Reise. Leider fuhr die Bahn auf Grund von Bauarbeiten am heutigen Tag nicht bis zum Airport durch und so mussten wir die letzten Stationen mit dem Bus (Stichwort: Schienenersatzverkehr) fahren. Gegen 16.30 Uhr kamen wir dann am Flughafen an und gingen dann sofort in Richtung Check in. Dort angekommen dauerte es auch nur ein paar Minuten bis wir und unser Gepäck eingecheckt waren. Der nächste Weg führte uns zur Sicherheitskontrolle wo es wiedermal hieß, sämtliche Technik aus den Rucksäcken zu nehmen, die Schuhe auszuziehen und auch die Gürtel, Uhren etc. abzulegen. Alles in allem ging auch das ziemlich fix und so dauerte es nicht lang und wir fanden uns am Abfluggate wieder. Die Sitzauswahl war zu diesem Zeitpunkt noch groß und so entschieden wir uns für eine Winkelkombination mit jeweils 2 Plätzen. Hier brachten wir die Zeit bis zum Boarding zu. Dies sollte sich allerdings als langwieriger als zunächst geplant herausstellen. Der Flieger aus Frankfurt kam mit ein paar Minuten Verspätung an und es sah so aus, dass alles nach Plan verlaufen sollte. Die Crew wollte auch bei Zeiten an Board, wurde aber wieder „aus ihrem Flugzeug geworfen“. Hintergrund war, dass die Reinigungstruppe länger brauchte als geplant und solange diese an Board sind, darf die Crew nicht an Board (dies ist so Gesetz in Oregon). So ging es mit dem Boarding erst gegen 19.15 Uhr, also 15 Minuten nach der ursprünglich geplanten Abflugzeit, los. Wie üblich zog sich die ganze Geschichte ziemlich hin und so hob die Maschine vom Typ Airbus A330-900 NEO erst kurz vor halb neun in Portland ab. Die Startphase verlief sehr geschmeidig und so machte sich die Crew als bald daran, den ersten Service vorzubereiten. Dies wurde allerdings von recht ordentlichen Turbulenzen gestoppt. Rund eine halbe Stunde lang flogen wir durch sehr sehr unruhige Luftschichten. Vom Gefühl her würde ich sagen das der Pilot auch versucht hat, diesen turbulenten Luftschichten durch Veränderung der Flughöhe entgegenzuwirken. Allerdings ohne großen Erfolg und so musste der Service noch einige Zeit warten. Gott sei dank war auch dieses Kapitel irgendwann geschlossen, die Luft war ruhig und glatt wie ein Kinderpopo und alles ging seinen gewohnten Gang. Nach dem der ganze Service etc. durch war wurde die Kabine abgedunkelt und der ruhige Teil des Fluges sollte beginnen. Aber weit gefehlt: die Durchsage das Kapitäns, dass es im hinteren Teil der Maschine einen medizinischen Notfall gäbe und die damit verbundene Frage, ob denn ein Arzt an Bord sei durchbrach die Stille (so still es an Bord eines Flugzeugs eben sein kann). Nur eine Reihe vor uns ging es einem Passagier gar nicht gut. Der Steward meinte sogar, ihn nicht mehr atmen zu hören aber die eiligst herbeigeilten Ärzte (es waren mindestens 2 und scheinbar auch noch anderes medizinisches Fachpersonal) stellten wohl, so haben wir es zumindest mitbekommen, fest, dass besagter Herr allem Anschein nach einen Zuckerschock hätte und behandelten ihn im durch Vorhänge abgetrennten hinteren Küchenbereich entsprechend. Nach einer ganzen Weile, wir hatten derweil weiter versucht, in irgendeiner verknoteten Körperhaltung etwas Schlaf zu erhaschen, lag der Mann dann quer über 3 Sitze (seine Frau saß auf Sitz 3 und der Sitz zwischen ihnen war glücklicherweise leer) und schlief. Es schien so, als sei er mit einem blauen Auge davon- gekommen zu sein. Der restliche Flug verlief nach Plan und wir setzten gegen 15.15 Uhr mit einer ¾ Stunde Verspätung in Frankfurt auf. Nun begann der sportliche Teil der Reise. Unser Zug nach Halle war für 16.41 Uhr geplant. Da wir mit Verspätung ankamen, war unser Gate schon wieder besetzt und wir mussten auf einer Außenposition parken. Nach ein paar Minuten konnten wir aussteigen und wurden mit einem Bus zum Terminal gebracht. Dort wartete als aller erstes die Passkontrolle auf uns. Diese konnten wir verhältnismäßig zügig hinter uns bringen, da ein Mitarbeiter des Flughafens immer mal eine Abkürzung für Familien mit Kindern zu einem speziellen Schalter öffnete. Danach hieß es: nächste Station Baggage claim und hier liegt er ja bekanntlich: der Hase im Pfeffer. Dort angekommen war es ca. 16 Uhr...also noch 40 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges. Ein paar Minuten später ging das Karoussel an und die ersten Koffer kamen aus den Tiefen des Airports wieder ans Licht. Von unseren Koffern allerdings erstmal keine Spur und so verrannten die Minuten.Dann, gegen 16.20 Uhr kam der pinke Koffer von Henrietta und kurze Zeit später kamen auch die Koffer von Katha und von mir. Nun fehlte nur noch der grüne Koffer von Jonas und dieser kam gegen 16.27 Uhr zurück ans Tageslicht. Jetzt hieß es für uns: Beine in die Hand nehmen und in 14 Minuten den Weg vom Baggage claim bis zum Bahnsteig 6 des Fernbahnhofs zurückzulegen. Zusammen mit 2 Kindern und insgesamt 4 Koffern eine ziemlich sportliche Angelegenheit. Um die Sache kurz zu machen: ICE und wir kamen zeitgleich am Bahnsteig an. Wir mussten nur noch den richtigen Wagen (Wagen 9) suchen und einsteigen. Die Plätze waren Gott sei Dank für uns reserviert und so setzten wir uns verschwitzt aber glücklich hin. Die 3 Stunden bis Halle vergingen wie im Flug (kleines Wortspiel). In Halle wartetet dann die nächste sportliche Herausforderung auf uns...eine Umsteigezeit von geplant 10 Minuten welche sich durch 3 Minuten Verspätung auf 7 Minuten reduzierten. Es hieß also wieder: Beine in die Hand nehmen und Treppe runter, durch den halben Bahnhof und dann Treppe wieder hoch zum Abellio nach Wernigerode. Auch diese Herausforderung meisterten wir mit Bravour und so stand einer planmäßigen Ankunft in Wernigerode um 21.20 Uhr nichts mehr im Weg. Vom Bahnhof aus ging es nach Hause wo wir erstmal wieder „ankommen“ müssen.
Ein Fazit zu diesem Urlaub folgt in den nächsten Tagen. Gute Nacht.
Katharina, Michael, Henrietta und Jonas